Heterosexuelle Seniorinnen schließen Homo-Ehe
Mehr Schein als sein. Das wird vielen Promi - Ehen nachgesagt. Eigentlich dem gleichen Geschlecht zugeneigt, wird in der Öffentlichkeit das „heile“ Familienleben zelebriert. Schwule Männer heiraten hübsche Frauen. Lesbische Frauen suchen sich stattliche Ehemänner. Weniger verbreitet ist bisher die Homo - Scheinehe.
Die „Lübecker Nachrichten“ berichten von zwei bekennenden heterosexuellen Rentnerinnen, die sich in Bad Schwartau das Ja - Wort gaben. Und zwar aus ganz simplen Beweggründen: Den beiden 73 und 79 Jahre alten Damen ging es ums Geld. „Wir sind nicht "anders,“ verrieten sie dem Standesbeamten. Die netten Seniorinnen wollten sich nur gegenseitig absichern.
Und das ist völlig legal, wie das Bundesjustizministerium bestätigte. „Es ist richtig, dass die Lebenspartnerschaft nicht von einer homosexuellen Neigung abhängt. Das ließe sich auch schwer kontrollieren“, sagte ein Sprecher. Der Staat dürfe die Persönlichkeitsrechte von Eheleuten nicht verletzen. Im Klartext :
Einen Blick ins Schlafzimmer müssen die beiden nicht befürchten. Die einzige Voraussetzung für das Gelingen ihrer cleveren Idee: Die Homo - Ehe muss beim Tod eines Partners mindestens ein Jahr lang Bestand gehabt haben. Erst dann kann laut Gesetz die Hinterbliebenenrente beantragt werden. Und die kann immerhin bis zu 55 Prozent der Rente des Verstorbenen ausmachen.
Katja Weiß
WAZ vom 16.01.2005
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