Palliativ statt Todespille
04. August 2012
Der Ruf nach der Todespille ist Ausdruck von Panik, sagt Dr. Matthias Thöns, aus Angst vor unerträglichen Schmerzen. Der Wittener Palliativmediziner begleitet todkranke Menschen und ihre Angehörigen. Er weiß: Wenn die Kranken erfahren, dass es anders geht, wollen sie weiterleben.
Als sie den Knoten in der Brust gefühlt hat, war es Sonntagabend. Es lief gerade „Tatort“. Den Schock wird sie nie vergessen – und die Gefühle auch nicht. „Ich wollte am liebsten sofort sterben“. Für Matthias Thöns, Palliativarzt aus Witten, sind Worte wie die einer 55-jährigen Patientin typisch. „Am Anfang reden viele davon, nicht mehr leben zu wollen.“ Aus Angst vor unterträglichen Schmerzen. Eine klassische Panik-Reaktion...